Was gibt es schöneres als selbstgebackene Herzen zum Valentinstag oder für die Mama zum Muttertag? Diese großen, weichen Linzer Herzen zergehen auf der Zunge und lassen die Herzen höher schlagen.
Selbst im Großformat sind diese Linzer Herzen herrlich mürb – und das Ausstechen und Zusammensetzen dauern nur halb so lang wie bei den kleinen Weihnachtkeksen. 😉
Was sind Linzer Kekse und woher stammen sie?
Linzer sind Kekse (oder Plätzchen) aus feinem Mürbteig, die mit Marmelade zusammengesetzt werden. Die Marmelade wird durch die Löcher im oberen Keks sichtbar und verleiht den Linzer Keksen ihre typische Erscheinung.
Wahrscheinlich sind die Linzer Kekse eine Minversion der Linzertorte, die mit roter Marmelade gefüllte und mit einem Gitter belegte Torte aus nüssigem Teig. Ob die Linzertorte, ein absoluter Klassiker in Österreich, direkt aus Linz stammt oder aus einer Konditorei in Wien ist umstritten.
Die Linzer Kekse sind jedenfalls typisch österreichisch und werden nicht nur zu Weihnachten gerne gegessen.
Das Rezept für die Linzer Herzen ist echt österreichisch – ich habe es von meiner Schwiegermutter bekommen. Die Kekse sind soft und buttrig, mit einer leichten Vanillenote, und durch die Marmelade ein klein wenig fruchtig.
Linzer Kekse: mit oder ohne Nüsse im Teig?
Beides! Linzer Kekse mit gemahlenen Nüssen im Teig gibt es genauso oft wie die Linzer ohne Nüsse. Manche bevorzugen den Geschmack von gemahlenen Mandeln, Haselnüssen oder Walnüssen in ihren Linzer Keksen. Ich bevorzuge definitiv die weiche, zartschmelzende Konsistenz von Linzer Keksen ohne Nüsse.
So werden Linzer Kekse weich:
- Kekse ohne Nüsse im Teig sind zarter.
- Puderzucker im Teig verleiht den Keksen eine zartschmelzende Konsistenz.
- Es ist wichtig den Teig nicht zu überarbeiten. Sobald ein glatter Teig entsteht, aufhören zu kneten. Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und kaltstellen.
- Nicht zu lange backen! Die Kekse sollen nicht braun werden: aus dem Backofen nehmen sobald sie anfangen braun zu werden.
- Fertige Kekse in einem Luftdichten Behälter aufbewahren.
- Lasse die gefüllten Kekse 1-2 Tage durchziehen, dann werden sie unglaublich weich und saftig und bleiben auch wochenlang so.
Tipps um den Teig zu verarbeiten:
- Verwende kalte Butter und Eidotter.
- Zuerst die Butter ins Mehl reiben, dann die restlichen Zutaten hinzufügen.
- Nur solange kneten bis ein glatter Teig entsteht.
- Teig in Frischhaltefolie einwickeln und für mindestens 30 Minuten kaltstellen.
- Wenn der Teig sehr fest aus dem Kühlschrank kommt, musst du ihn eventuell 1-2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, bevor er wieder geschmeidig ist.
- Vor dem Ausrollen alles gut bemehlen: die Arbeitsfläche, den Teig oben, das Nudelholz.
- Oft klebt der Teig trotzdem auf der Arbeitsfläche. Du kannst ihn mit einem sehr dünnen Messer lösen (ich verwende hierfür eine kleine Winkelpalette.)
- Den Teig nicht zu dünn ausrollen – sonst brechen diese großen Kekse nach dem Backen.
- Aus den letzten Teigresten kannst du Husarenkrapferl machen: walnussgroße Kugeln formen, mit einem Finger eine Mulde hineindrücken, mit Marmelade füllen und backen.
Welche Marmelade soll ich für das Füllen der Linzer Herzen verwenden?
Für die Linzer Herzen nimmst du am besten eine eher säuerliche Marmelade wie Ribisel (Johannisbeer)- oder Himbeermarmelade. Die fruchtige, säuerliche Marmelade zum feinen Mürbteig schmeckt einfach extrem gut. Diese Linzer Herzen sind der Beweis dafür, dass manchmal die einfachsten Dinge am schönsten sind.
Am besten nimmst du passierte Marmelade, ohne Stückchen und ohne Samen oder Kerne. Falls du keine passierte Marmelade zuhause hast, kannst du sie einfach selbst passieren indem du die Marmelade leicht erwärmst und bevor du sie durch ein Sieb streichst.
Tipp: der gekaufte Marmelade 1-2 Teelöffel frisch gepressten Zitronensaft unterrühren. Zitronensaft unterstreicht die fruchtigen Noten und verhindert, dass eine picksüße Marmelade den zarten Geschmack der Keksen übertönt.
Die Marmelade lässt sich besser verteilen wenn sie vorher leicht erwärmt wird.
Falls du Lust hast die normalgroßen Linzer zu backen, hier ist mein Rezept für Linzer Augen, welches identisch zu diesem hier ist.
Wenn du diese Linzer Herzen nachbackst, würde ich sie gerne sehen! Mach ein Foto und markiere mich auf Instagram: @living_on_cookies!
Große Linzer Herzen
Zutaten
Kekse
- 300 g Mehl
- Eine Prise Salz
- 110 g Staubzucker und mehr zum bestreuen
- 1 Pk. Vanillezucker
- 2 Eidotter
- 200 g Butter kalt und in Würfel geschnitten
Fülle
- ca. 200 g passierte Ribisel- oder Himbeermarmelade
Anleitungen
- Das Mehl mit dem Salz vermischen. Die in Würfel geschnittene kalte Butter auf das Mehl verteilen. Die Butter zwischen Fingern und Daumen in das Mehl verarbeiten bis nur mehr kleine Stücke („Fuzeln“) von der Butter übrig sind. In die Mitte des Mehls eine Vertiefung eindrücken. Staubzucker, Vanillezucker und Dotter hinzugeben und mit einem Teil des Mehls zu einer dicken Masse vermischen.
- Alles zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig dabei mit den Händen zusammenbringen und sowenig wie möglich zusammenkneten - nur bis ein glatter Teig entsteht.
- Den Teig in Frischhaltefolie einwickeln und für mindestens 30 Minuten und maximal zwei Tage in den Kühlschrank stellen. Wichtig ist, dass der Teig kalt ist, wenn du ihn ausrollst.
- Backofen auf 170°C vorheizen.
- Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche ca. 3 mm dick ausrollen. Mit einem großen (ca. 10 cm) Ausstecher, Herze ausstechen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Aus der Hälfte der Herzen ein kleineres Herz (ca. 2,5 cm) in der Mitte ausstechen. Teigreste zusammenkneten, noch einmal ausrollen und Herze ausstechen.
- Backblech in die Mitte des Backofens schieben und bei 170°C ca. 8 Minuten backen, bis die Ränder anfangen goldbraun zu werden. Aus dem Ofen nehmen und das Backpapier samt Keksen vorsichtig vom Blech auf die Arbeitsfläche ziehen und die Kekse auskühlen lassen.
- Die Marmelade in 20 Sekunden Intervallen in der Mikrowelle leicht erwärmen und durchrühren. Mit einem Löffel die ungelochten Herzen großzügig mit Marmelade bestreichen und mit gelochten Herzen zusammensetzen. Mit Staubzucker bestreuen.
- Linzer Herzen in einer verschlossen Dose 1-2 Tage durchziehen (und mürb werden) lassen. Die Kekse halten mindestens zwei Wochen.
Notizen
~ Wenn der Teig sehr fest aus dem Kühlschrank kommt, musst du ihn eventuell 1-2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, bevor er wieder geschmeidig ist.
~ Den Teig nicht zu dünn ausrollen, sonst brechen die großen Kekse nach dem Backen. Sehr hilfreich sind Teigstäbe oder Nudelhölzer mit Abstandshalter um den Teig regelmäßig und genau in der richtigen Stärke auszurollen.
~ Vor dem Ausrollen alles gut bemehlen: die Arbeitsfläche, den Teig oben, das Nudelholz.
~ Es kann sein, dass der Teig trotzdem auf der Arbeitsfläche klebt - du brauchst sie nur mit einem dünnen Messer vorsichtig zu lösen. (Ich verwende hierfür eine kleine Winkelpalette.)
~ Zum Schluss kannst du aus den Teigresten Husarenkrapferl machen: walnussgroße Kugeln formen, mit einem Finger eine Mulde hineindrücken, mit Marmelade füllen und backen.
Schreibe einen Kommentar